Panorama Mühlhausen © Tino Sieland

Mühlhausen

Mühlhausen/Thüringen, die Stadt im Herzen Deutschlands, liegt eingebettet zwischen den Höhenzügen des Hainichs und des Eichsfeldes, in der Welterberegion Wartburg Hainich. Aus welcher Himmelsrichtung man sich der Stadt im Unstruttal auch nähert, es grüßt schon von weitem der Kirchturm der Marienkirche. Die Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen und die Türme der 11 mittelalterlichen Kirchen  versetzen die Besucher in eine längst vergangene Zeit.  Hier trafen sich im Mittelalter die Fürsten des Reichs. Philipp von Schwaben wurde  zum deutschen König gewählt und die Bürgergemeinde der Reichsstadt errang 1251 die Selbstverwaltung. 

Gekrönt wird Mühlhausen von der Marienkirche. Hier predigte, der neben Martin Luther bekannte Reformator Thomas Müntzer und rückte die Stadt zu Zeiten des Bauernkrieges  in den Mittelpunkt deutscher Geschichte. Am Untermarkt  befindet sich die zweite Hauptkirche der Stadt, die Pfarrkirche Divi Blasii, eine gotische Hallenkirche. Sie ist mit dem Namen Johann Sebastian Bach eng verbunden. Der Komponist und Kirchenmusiker war hier in den Jahren 1707-1708 als Organist tätig. Noch heute kann man in der Kirche Bach’scher Musik lauschen. Ein Schatz besonderer Art beherbergt das Rathaus. Hier befindet sich das Reichsstädtische Archiv mit wertvollen Dokumenten und Schriften. Ebenso sind die Rathaushalle und die Ratsstube mit gotischer Malerei sehenswert.  Aus der Vogelperspektive lässt sich die Stadt bei einem Besuch der historischen Wehranlage entdecken. Vom Rabenturm aus genießt man einen Panoramablick über Stadt und Umland.

Highlights

Rathaus -01a © Tino Sieland

Das Rathaus

Als Symbol städtischer Einheit wurde um 1270/80 genau auf der Grenze von Alt- und Neustadt der erste Rathausbau errichtet. Nach einem Brand um 1330 im Obergeschoss erneuert und nach Westen beträchtlich erweitert, bilden dieser gotische Kernbau und seine nachmittelalterlichen Erweiterungen einen Rathauskomplex unterschiedlicher Bau- und Ausstattungsstile. Mit der Rathaushalle, der Ratsstube und dem Reisstädtischen Archiv haben sich hier Repräsentations- und Funktionsräume aus der reichsstädtischen Epoche Mühlhauses erhalten.

Marienkirche © Tino Sieland

St. Marien

Die eindrucksvolle Mühlhäuser Marienkirche mit dem höchsten Kirchturm Thüringens ist weit über die Stadtgrenzen sichtbar. In ihrer Funktion als Müntzergedenkstätte, Museum sowie Begegnungsort mit Religion und Kultur ist die Marienkirche eng mit dem Geschick der Stadt und ihrer Bürger verbunden. Die Ausstellungsbereiche in dem seit 1975 säkularisierten und seither museal genutzten Gebäude bieten ein vielfältiges Angebot. Dem radikalen Reformator und ehemaligen Prediger der Marienkirche, Thomas Müntzer, ist beispielsweise ein eigener Bereich in den Kapellen gewidmet.

Divi Blasii © Tino Sieland

Divi Blasii

Die Untermarktkirche gehört zu den frühesten gotischen Kirchen Mitteldeutschlands; erbaut zwischen 1270 und 1290. Zur wertvollen Ausstattung gehören Glasmalereien des späten 13. Jahrhunderts, die Fensterrosette des Nordquerhauses und der spätgotische Schnitzaltar. Klangschön sind die erhaltenen Glocken aus den Jahren 1281, 1345 und 1448. Nach der Reformation wurde statt des „Sanctus“ das „Divus“ zum Attribut des Patrons Blasius. Hier wirkte 1707/08 Johann Sebastian Bach als Organist.

Synagoge Mühlhausen © Tino Sieland

Die Synagoge

In der heutigen Jüdenstraße stand schon im 14. Jahrhundert eine Synagoge. Im Jahr 1839 erwarb die jüdische Gemeinde das Grundstück Nr. 24. Das Vorderhaus diente fortan als Gemeindehaus mit Schulräumen und Rabbinerwohnung. Im Hinterhof wurde die Synagoge errichtet. Am 9. November 1938 geschändet, brannte man das Gotteshaus allein aus Rücksicht auf die Nachbargebäude nicht nieder. 60 Jahre später wurde die Mühlhäuser Synagoge nach einer Sanierung wieder geweiht. Sie ist Eigentum der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und wird von der Stadt Mühlhausen als Begegnungsstätte genutzt.

Panorama Stadtmauer © Tino Sieland

Der Wehrgang

Die auf 2,2 km erhaltene Stadtmauer verdeutlicht die Wehrhaftigkeit und Bedeutung der einstigen Freien Reichsstadt. Mühlhausen verfügt damit über eine nahezu vollständig erhaltene Verteidigungsanlage. Sie lässt sich auf einer Länge von 370 Metern erkunden. Einige der zahlreichen Wehrtürme und Rondelle wurden später zu Pavillons umgebaut. Sie beherbergen Themenräume zur historischen Nutzung der Anlage sowie zur Gefahrenabwehr im städtischen Umfeld. Die Aussichtsplattform des Rabenturmes (34,2 m) bietet einen Panoramablick über Mühlhausen und Umgebung.

Bildergalerie