Warendorp Hansevolk

Kaufmannshanse

Der typische Hansekaufmann war ein Fernhändler, der in großem Stil im Ausland Handel trieb und in seiner eigenen Stadt hohes Ansehen genoss. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts begleiteten die Kaufleute ihre Waren in der Regel selbst zu den ausländischen Märkten, um sie dort zu verkaufen oder gegen andere Waren einzutauschen.

Vom fahrenden Händler zum Unternehmer

Die Praxis der Hansekaufleute änderte sich mit der Zeit: Bald schon reisten sie nicht mehr selbst mit ihren Waren zum Zielmarkt, sondern überließen diese Aufgabe ihren Bediensteten. Die Geschäfte führten sie nunmehr vom heimischen Schreibtisch aus. So konnte ein Kaufmann an verschiedenen Orten gleichzeitig Handel treiben. Eine gute Schulbildung war hierfür unerlässlich. Die Kaufmannslehre dauerte mehrere Jahre und beinhaltete oft einen längeren Aufenthalt im Ausland.

Die Herren des Geldes

Die hansischen Kaufleute prägten mit Selbstbewusstsein, Wagemut und Finanzkraft Wirtschaft und Politik in einem großen Teil Nord- und Mitteleuropas. Ihnen wurden Attribute wie Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Solidarität zugeschrieben. Wenn auch historisch nicht unumstritten, ist das Bild des ehrbaren Kaufmanns bis heute in vielen Hansestädten präsent.

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Die Bergenfahrer

Viele Kaufleute mit demselben Reiseziel schlossen sich in Fahrtgemeinschaften zusammen, den so genannten Hansen, zum gegenseitigen Schutz und Beistand.  Die Hansen waren mit Schutzbriefen ausgestattet und hatten das Recht, die Angelegenheiten ihrer Gemeinschaft selbst zu regeln. Sie wählten aus ihren Reihen einen gemeinsamen Vorsteher (Ältermann). Ein besonders anschauliches Beispiel ist die Gemeinschaft der Bergenfahrer, die in Lübeck und weiteren Hansestädten um 1343 entstand.

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