Innovation im Seehandel
Die Kogge entwickelte sich gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Sie war ein bauchiges, einmastiges Frachtschiff mit einem Rahsegel, Heckruder und einem flachen Boden, der es erlaubte, auch seichte Gewässer anzulaufen. Eine Kogge konnte mit wenigen Mann Besatzung eine relativ große Menge an Fracht transportieren, und war damit bestens für den hansischen Handel geeignet. Die Nutzung dieses neuartigen Schiffstyps verschaffte der Hanse klare Vorteile gegenüber der Konkurrenz.
Wirtschaftlich und wehrhaft
Eine größere Lademenge konnte von einer kleinen Besatzung billiger transportiert werden als vorher. Das machte den Erfolg dieses Schiffstyps aus. Es gab Koggen in unterschiedlicher Größe zwischen 15 und 25 Metern Länge, 5 bis 8 Metern Breite und einer Seitenhöhe von 3 bis 5 Metern. Die Maßeinheit für die Ladefähigkeit einer Kogge war die Last. Das Gewicht einer Last entsprach etwa zwei Tonnen. Sie entsprach der Lademenge eines vierspännigen Frachtwagens. Eine kleine Kogge von 50 Last konnte also so viel transportieren wie ein Zug von 50 Wagen, gezogen von 200 Pferden!
Die Kogge wurde nicht nur als Frachtschiff eingesetzt, sondern konnte auch zum Kriegsschiff umgebaut werden. Vom Kastell am Heck hatten sie Seeleute einen guten Überblick. Durch den fehlenden Kiel konnte die Kogge trockenfallen, allerdings war Sie dadurch auch nur eingeschränkt navigierbar und auf günstige Winde angewiesen.
Navigation nach den Sternen
Die Seeleute waren auf ihre Erfahrung und Kenntnisse in der Sternkunde angewiesen, um das Schiff sicher an sein Ziel zu bringen. Tagsüber orientierten sie sich am Stand der Sonne, nachts half ihnen der Polarstern, den Weg gen Norden zu finden. Der Kompass fand erst im 15. Jahrhundert Verwendung. So war meist das Lot, mit dem Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit bestimmt wurden, das einzige Navigationsinstrument.