Der Begriff Hanse leitet sich von dem althochdeutschen Wort für Schar ab und wurde bereits seit dem 12. Jahrhundert für Gemeinschaften reisender Händler verwendet. Die Fernkaufleute schlossen sich zusammen, um sich besser gegen Seeräuber schützen zu können und um gemeinsam ihre wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen – der Grundstein für die Hanse war gelegt.
In der Glanzzeit des Netzwerks waren mehr als 200 Städte vor allem rund um die Ostsee und im Binnenland etwa bis zur Linie Köln – Erfurt – Krakau Teil des Hansebunds. Der Einfluss der Hanse reichte aber weit über dieses Gebiet hinaus: mit Handelsniederlassungen von Portugal bis Russland und von Finnland bis zum Mittelmeer. In Nowgorod, Brügge, London und Bergen gründeten die Fernhändler vier große Kontore; an vielen weiteren Handelsplätzen entstanden kleinere Niederlassungen. Mehr als 400 Jahre lang prägte die Hanse Wirtschaft, Handel und Politik im nördlichen Europa, bevor sie Mitte des 17. Jahrhunderts ihre Bedeutung verlor.
DIE HANSE heute
Heute hat der Städtebund fast 200 Mitglieder in 16 Ländern. Es geht nicht mehr um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen, sondern vielmehr um Austausch und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Der Städtebund hat zum Ziel, das kulturelle Erbe und die hansische Identität in den Mitgliedsstädten zu fördern und sich gemeinsam für ein geeintes und friedliches Europa einzusetzen.
Wie im Mittelalter kommen die Hansestädte auch heute wieder regelmäßig auf dem Hansetag zusammen, um mit Gästen aus ganz Europa ihr gemeinsames Kulturerbe zu feiern.