Hanse in Westfalen?
So oder ähnlich sind die Reaktionen, wenn sich die Städte der Westfälischen Hanse als Hansestadt präsentieren. Denn es sind die großen Städte an Nord- und Ostsee, die jeder als Hansestädte kennt. Jedoch sollte man wissen, dass es vorwiegend Kaufleute aus Westfalen waren, die auf ihren Handelszügen quer durch Europa die Vorstadt der Hanse, Lübeck, besiedelten und von dort die damaligen Handelsräume erschlossen.
Ursprünglich gegründet als Interessenvertretung der Kaufleute und zum gegenseitigen Schutz, entwickelte sich die Hanse zu einem mächtigen Handelsbund, der seinen Mitgliedern das privilegierte Erschließen neuer Märkte ermöglichte. Im 14. Jahrhundert verlagerten sich die Haupthandelsrouten auf die Seewege, so dass die Westfalen zwangsläufig an den Rand des hanseatischen Handelns gerieten. Dennoch bleiben viele westfälische Städte der Hanse bis zu ihrem Untergang 1669 verbunden.
Gut 300 Jahre später haben ehemalige Hansestädte aus Westfalen den alten Bund neu aufleben lassen. 20 von ihnen unterzeichneten am 25. Juni 1983 in Herford die Gründungsurkunde des Westfälischen Hansebundes und bestimmten die alte Reichs- und Hansestadt Herford zu ihrem Sitz. Aktuell zählt die Westfälische Hanse 47 Mitglieder. Auf Basis des grenzüberschreitenden Hansegedankens entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit dem internationalen Städtebund DIE HANSE.
Seit 2016 hat sich die Westfälische Hanse neu aufgestellt: innovativ, modern und zukunftsorientiert! Im Fokus steht dabei das Interesse zu wecken, die Städte näher kennen zu lernen. Eine Möglichkeit dazu bietet der einmal jährlich stattfindende Westfälische Hansetag.
Die Mitgliedsstädte dieser neuen Hanse wollen den Menschen nahebringen, dass der alte hanseatische Gedanke gerade heute wieder dazu beitragen kann, die Attraktivität einer Stadt zu steigern und eine Anziehungskraft auszuüben, wie man es von einer modernen Hansestadt erwartet.
Weitere Infos finden Sie auf unserer Website https://www.westfaelische-hanse.de/