HANSEartWORKS hat sich seit 2007 als ein qualitativ beachtenswertes Element des Internationalen Hansetages positioniert. Für die kuratierte Gruppenausstellung schlagen die Mitgliedstädte Künstler:innen vor, die einen künstlerischen Bezug und einen Lebensbezug zu der bewerbenden Stadt haben. Die Kunstwerke werden während der Hansetage, möglichst aber auch darüber hinaus, an einem zentralen Ausstellungsort präsentiert. Die ausstellenden Künstler und Künstlerinnen sollen während des Internationalen Hansetages möglichst vor Ort sein. Sie erhalten von der ausrichtenden Stadt ein Teilnahmezertifikat. Nach Abschluss des Hansetages veröffentlicht die ausrichtende Stadt eine geeignete Dokumentation der Veranstaltung. Ferner prüft die ausrichtende Stadt bereits bei der Erarbeitung des HANSEartWORKS-Konzeptes, ob das Projekt so gestalten werden kann/soll, dass es sich als Wanderausstellung eignet.
Zur Umsetzung wurde eine Arbeitsgruppe (AG) gegründet, die die jeweils gastgebende Stadt aktiv begleitet. Dazu wurden Richtlinien verabschiedet.
Die AG unterstützt nicht nur administrativ bei der Planung, der Ausschreibung und dem Bewerbungsverfahren. Als beratende Mitglieder gehören der AG als Vertreter:innen der Hansestädte an, die den jeweils letzten Hansetag ausgerichtet haben sowie die jeweils nächsten drei Hansetage und HaW-Ausstellungen/Projekte ausrichten. Die Jury der gastgebenden Stadt trifft die endgültige Auswahl aus den Bewerbungen unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Juryteilnehmer der AG. Zur AG gehören deshalb auch mindestens drei in verschiedenen Hansestädten und unterschiedlichen Ländern beheimateten Künstler:innen, die die ausrichtende Stadt bei der künstlerischer Umsetzung unterstützen. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass Hansestädte jederzeit weitere Künstler:innen zur AG anmelden.
HANSEartWORKS wurde einstimmig in der Delegiertenversammlung des Internationalen Hansetages 2006 in Osnabrück auf Antrag von Marion Steitner aus der niederländischen Hansestadt Doesburg beschlossen. Damit wurde die Bildende Kunst ein Baustein der Programmplanung für Internationale Hansetage. Die erste Ausstellung fand 2007 in der westfälische Hansestadt Lippstadt statt. Der Beschluss der Delegiertenversammlung und das persönliche Engagement von Marion Steitner waren dabei die ausschlaggebenden Faktoren für einen erfolgreichen Start. So ist es auch Marion Steitner zu verdanken, dass Jan Hoet für die Anfangsjahre als Berater gewonnen werden konnte. Er war seinerzeit Gründungsdirektor des MARTa Museums in der Hansestadt Herford (Deutschland).
Die Erfolgsgeschichte von den Anfängen bis heute ist besonders Alfred Wübbena, Osnabrück, zu verdanken. Er hat HANSEartWORKS von Beginn an als Vorsitzender der Projektgruppe entscheidend geprägt und 2018 die Verabschiedung von „Richtlinien HANSEartWORKS“ und deren Aufnahme in die „Richtlinien für die Ausrichtung des Hansetags“ initiiert. Damit ist HANSEartWORKS aus einem Projektstatus heraus zu einem festen Bestandteil aller künftigen Internationalen Hansetage geworden.
"Beziehungen": HANSEartWORKS-Ausschreibung für die Ausstellung auf dem 45. Internationalen Hansetag in Visby
Die Ausschreibung richtet sich an Kunstschaffende aus den Mitgliedsstädten des Städtebundes DIE HANSE. Die Beiträge werden ausschließlich über die Mitgliedsstädte eingereicht. Diese treffen vorab eine Vorauswahl, für die jede Stadt selbst die Einreichfrist festlegt. Die Frist für die Einreichung durch die Stadt bei den Organisatoren in Visby endet am 20. Januar 2025.
Einladung & Ausschreibungsunterlagen
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Einladung an Hansestädte HANSEartWORKS TYSKAPDF , 266.81 KB
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Einladung_Ausschreibung HANSEartWORKS TYSKAPDF , 246.81 KB
Rückblick auf vergangene Ausstellungen
Die diesjährige Ausstellung fand im Łaźnia CCA in Gdańsk im Rahmen des Internationalen Hansetages statt. Der Ort wurde bewusst gewählt und ist von historischer Bedeutung, denn das Łaźnia CCA war das erste öffentliche Kunstzentrum, das nach der politischen Wende von 1989 in der Danziger Innenstadt eingerichtet wurde. Von hier aus wurde ein wichtiges, grundlegendes Signal für einen neuen Ansatz im Umgang mit der so genannten bildenden Kunst gesetzt.
Die Themen von HANSEartWORKS beschäftigen sich mit der historischen und aktuellen Hanse und der damit verbundenen Werte und Wertegemeinschaft. Das Motto der diesjährigen Ausstellung „Made in Hansa“ spiegelt diesen Grundgedanken wider. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler aus den acht Hansestädten haben sich dem Thema mit großer Sensibilität genähert und umweltfreundliche Materialien verwendet, die einen Bezug zu ihrem Herkunftsort haben.
Der vorliegende Katalog macht die Ausstellung auch über die vernetzten Hansestädte hinaus nachvollziehbar und setzt die siebzehnjährige Entwicklung von HANSEartWORKS fort.
2023 fand in Toruń der 43. Internationale Hansetag statt. Eine der Begleitveranstaltungen war die 17. Ausgabe der Ausstellung HANSEartWORKS mit dem Titel Following the Common Path. Mit einem Katalog werden die Werke von Künstlern aus den Städten der Neuen Hanse präsentiert. Die Arbeiten wurden eigens für die Ausstellung geschaffen und sind bisher weder veröffentlicht noch bei anderen Wettbewerben eingereicht worden. Ihr Konzept basiert auf einer Kombination traditioneller künstlerischer Ausdrucksformen unter Berücksichtigung neuer Technologien und dem Einsatz neuer Medienkunst. Die Arbeiten verbinden die historische Tradition der Hanse mit einer innovativen Herangehensweise an das Thema, die darin besteht, die neuen Beziehungen zwischen den Städten darzustellen, die auf der Grundlage von Architektur, Recht, Kommunikation, Handel, Mobilität, Entwicklung, Reisen, vor allem aber alten hanseatischen Konventionen und neuen Begegnungen miteinander verschmelzen.
HANSEartWORKS 2022 stand ganz im Zeichen der Performance: Künstler*innen oder Künstlergruppen aus 13 Hansestädten erschlossen sich die Alte Post und den umliegenden Stadtraum mit unterschiedlichsten performativen Aktionen. Die künstlerischen Einlagen waren an das diesjährige Motto des Hansetages „In the flow of time“ angelehnt.
Die Performance Lounge war nicht nur Aktions- sondern auch ein Begegnungsort, der zum Verweilen einlud. Abends wurde zu experimentellen Klängen das Tanzbein geschwungen.
Die Ausstellung hatte das Ziel, sich mit den Werten der Hanse auseinanderzusetzen und damit das „gemeinsame und wertvolle Gold“, das außerhalb des Handelswertes von Gold liegt, sichtbar zu machen. 30 Künstler aus Estland, Russland, Lettland, Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Deutschland und Schweden nahmen an der Ausstellung teil. Konzeptionell gliederte sich die Ausstellung in zwei Teile: In der Ausstellungshalle "Riga Kunstraum" wurden Werke, Installationen und Objekte mit fantasievollen Ausdrucksformen und technischen Lösungen außerhalb der Grenzen der traditionellen Kunst gezeigt. Der zweite Teil der Ausstellung in der St. Peterskirche zeigte Werke in klassischen Techniken. Erstmalig fand in diesem Ausstellungsraum auch ein HANSEartWORKS Konzert statt.
Zur 14. Ausgabe der HANSEartWORKS Ausstellung im Rahmen des 40. Internationalen Hansetages in Brilon waren Künstlerinnen und Künstler dazu eingeladen, Filme und/oder Fotografien zu Orten, Menschen und Träumen in ihrer Hansestadt einzureichen.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Ausstellung als virtuelle Ausstellung gezeigt. Zusätzlich zu der virtuellen Ausstellung ist eine 30-minütige Filmdokumentation über das Kunstprojekt entstanden.
Ihr Team für alle Fragen
Stefan Johansson
Vorsitzender der Arbeitsgruppe HaW
stefan.johansson@gotlandsmuseum.se
Richard Palermo
Stellv. Vorsitzender der Arbeitsgruppe HaW