Fairtrade Kakako_Ilkay Karakurt

Faire Hanse

Im Mittelalter sind viele Hansestädte durch den Fernhandel reich geworden. Dabei ging es nicht immer fair zu. Ziel der Projektgruppe "Faire Hanse" ist es, die heutigen Mitgliedsstädte des Hansebundes zu unterstützen, sich für Fairen Handel einzusetzen und sich an der Internationalen Kampagne Fairtrade Towns zu beteiligen.

Was ist Fairer Handel?

Auf der ganzen Welt entwickelten die Menschen über die Jahrhunderte Wirtschafts- und  Handelsbeziehungen auf der Basis des gegenseitigen Nutzens und der Solidarität. Der Faire Handel überträgt diese Ideen auf die heutigen Herausforderungen des internationalen Handels in einer globalisierten Welt. Der Faire Handel basiert auf Produktions- und Handelsweisen, bei denen Mensch und Umwelt vor dem finanziellen Profit kommen. Darüber hinaus verbindet der Faire Handel die Produzenten und Verbraucher durch größere Transparenz in den Handelsketten. Indem er zeigt, dass mehr Gerechtigkeit im Welthandel möglich ist, versucht der Faire Handel außerdem, die Bürger an der Neuformulierung der Handelsregeln zu beteiligen und diese auf die Bedürfnisse von Kleinproduzenten, Arbeitern und Verbrauchern auszurichten.

Beim Fairen Handel geht es nicht um Wohltätigkeit, sondern um eine Partnerschaft für Veränderung und Entwicklung durch Handel und damit auch in der Tradition der historischen Hanse.

 

Die Kampagne Fairtrade-Towns

Ein Teil davon sind Fairtrade-Towns, diese fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen.

Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung.

Fairer Handel im Städtebund DIE HANSE

Im Städtebund DIE HANSE wurde das Thema erstmals auf dem 34. Internationalen Hansetag in Lübeck aufgegriffen und hat eine sicht- und hörbar Rolle gespielt. Zum Einen wurde zur Frage referiert „Wie fair war der Handel des (mittelalterlichen) Hansebundes?" zum Anderen wurden fair gehandelte Produkte ausgeschenkt und große Aktionen durchgeführt. Der Faire Handel schaffte es auch auf die Tagesordnung des wichtigsten Entscheidungsgremiums der Hanse.  Im Juli 2016 gründete sich die AG Faire Hanse und in den folgenden Jahren sprach sich die Delegiertenversammlung auf den Hansetagen in Viljandi und Bergen für die Förderung des Fairen Handels aus. Seit 2021 ist der Einsatz für Fairen Handel in der Satzung des Städtebundes verankert.

Ausstellung "Der Weg zur Fairen Hanse"

Die Plakatausstellung "Der Weg zur Fairen Hanse" illustriert die Bedeutung von fairem Handel für die Hanse und die Aktivitäten der Arbeitsgruppe "Faire Hanse". Sie wird regelmäßig in den Hansestädten gezeigt, z.B. im Rahmen des Internationalen Hansetages. Die Ausstellung gibt es mittlerweile in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Polnisch, Lettisch) zum Download und kann auch gerne ausgeliehen werden.

Hanse Trading 2018

Hanse Trading war ein sehr erfolgreiches Projekt im Zuge des 38. Hansetages 2018 in Rostock und diente zur Unterstützung der traditionellen Hanseschiffe, die zum Hansetag gekommen waren. Für eine Frachtrate von 800 Euro pro 38 Kilogramm Ware wurden unter anderem faire Produkte aus europäischen Hansestädten auf traditionellen Schiffen, also ganz so wie zu mittelalterlichen Hansezeit, nach Rostock transportiert. Der Erlös kam den teilnehmenden Schiffen zugute. In Lübeck wurden Waren aus Hamburg, Lüneburg, Dortmund und Lübeck verladen und verstaut. Auch die Koggen aus Kampen und Wismar sowie die Frachtsegler „Hiiu Ingel“ und „Nordlys“ landeten typische und faire Produkte aus den Hansestädten in Rostock an. Während des Hansetages wurden sie an den Ständen der jeweiligen Hansestädte verkauft.

Die Faire Hanse auf dem Hansetag 2022

Kontakt

Katja Mentz, Projektgruppe Faire Hanse

faire-hanse@gmx.de

Dokumente zum Download