Neue Ausstellung im Museum Valmiera

Die Ausstellung ist in sechs Teile gegliedert. Der erste Teil, der von jedem Besucher des Schlossareals gesehen werden kann, ohne das Gebäude zu betreten, ist der Außenteil der Ausstellung, der aus einer Projektion über das Wachstum der Stadt Valmiera, den Schlosskellern, die das Geheimnis der Dinge, die hier vor langer Zeit geschahen, enthüllen, und einem Bronzemodell der Stadt besteht, das die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zieht, wenn sie sich dem Glasgebäude nähern. Bevor man das Gebäude betritt, kann man einen Blick auf die Verschmelzung von moderner und alter Architektur werfen. Das Gebäude selbst ist wie eine Ausstellung. Wenn Sie aufmerksam sind, werden Sie nicht nur die verschiedenen Farben der Fassade oder die verwendeten Baumaterialien bemerken, sondern auch, dass die ältesten Holzgebäude aus Lärchenbrettern bestehen.

Der Weg zur Ausstellung führt durch die Schlosskeller. Betritt man das Museum, findet man ein helles Foyer vor. Hier erhält jeder Gast einen digitalen Schlüssel, mit dem er zusätzliche Geschichten, Klänge und Bilder in der Ausstellung freischalten kann, was das Erlebnis des Besuchers bereichert. Der Schlüssel ist ein wichtiger Teil der Ausstellung, nicht zuletzt, weil die antiken Schlüssel, die in Valmiera gefunden wurden, in der Vitrine des Museums ausgestellt sind. Der digitale Schlüssel ermöglicht es jedem, aktiv an der Ausstellung teilzunehmen und selbst zu entscheiden, welche Themen er vertiefen möchte.

Die transparenten Glaswände ermöglichen es, die historischen Mauern des Schlosses zu ertasten und wichtige einleitende Themen der Stadtgeschichte kennenzulernen - den Namen Valmiera, die Symbolik von Valmiera, den Fluss Gauja und die Chronik von Valmiera in einem modernen Gewand. Die Schränke sind wie eine Chronik alter Ereignisse, in der Episoden aus der Geschichte der Stadt festgehalten sind. Unter der Überschrift 'Stark und befestigt' findet sich beispielsweise die Geschichte eines reisenden Ritters - seine ersten Eindrücke von Valmiera im Jahr 1413.

Um weiter in die Ausstellung zu gelangen, zweigen Wege ab. Einer führt zur Burg Valmiera und zur Geschichte der Hanse, der andere zu den Einwohnern und ihren Weltanschauungen.

Der Teil der Ausstellung, der der Burg von Valmiera gewidmet ist, zeigt die Geschichte ihrer Entwicklung über mehrere Jahrhunderte. Von einer kleinen hölzernen Festung entwickelte sich die Burg von Valmiera zu einem mächtigen Verteidigungssystem. Die Stände zeigen nicht nur Baudetails - Bodenkacheln, Fragmente von Kochtöpfen und deformierte Fensterrahmen - sondern auch verschiedene Gegenstände, die vom Alltagsleben der Burgbewohner zeugen. Von Musikinstrumenten wie Orgeln und Knochenpfeifen bis hin zu Fragmenten von weißen Tonpfeifen.

Wirtschaftliche Transaktionen vereinten Händler aus London und Nowgorod. Kaufleute aus der Hansestadt Valmiera. Der Geschichte der Hanse ist daher ein eigener Bereich der Ausstellung gewidmet. Dort können die Besucher antike Längen- und Gewichtsmaße selbst ausprobieren.

Vom gläsernen Neubau aus gelangen die Besucher in das Kellergewölbe, das zum ältesten Wohnkomplex gehörte und nun der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Klostersilhouetten und gregorianische Gesänge bereichern die Themen, die in die geistige Welt des Mittelalters führen. Gebet eines Deutschordensbruders, das Gebot des Tages. Die Besucher können sich in kalligrafischer Schrift versuchen und ihren eigenen Bericht in der neuen Valmiera-Chronik verfassen.

Über die Treppe oder den Aufzug gelangt man zu dem Teil der Ausstellung, der der Stadt und ihren Bürgern gewidmet ist. Das älteste Holzhaus von Valmiera hat seinen historischen Grundriss bewahrt, mit mehreren kleinen Zimmern und einem Kamin in der Mitte des Gebäudes. Die Ausstellung zeigt, was die Bewohner von Valmiera taten, wie sie lebten und wie sie Besucher empfingen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das alte Handwerk - Knochen-, Metall- und Lederverarbeitung sowie Fischerei. Die digitalen Lösungen der Ausstellung ermöglichen es den Besuchern, mittelalterliche Rezepte auszuprobieren und sie zu fotografieren, um sie zu Hause zuzubereiten. Alte Reisende und Hernhuter erzählen ihre Geschichten.

Die Ausstellung ist in fünf Sprachen verfügbar: Lettisch, Englisch, Deutsch, Estnisch und Russisch. Das Projekt wurde von der Europäischen Union, der Gemeinde Valmiera und dem lettischen Staat finanziert.