Hanse-Dokumente erhalten UNESCO-Auszeichnung

Calender Icon 26. Mai 2023

Der Exekutivrat der UNESCO hat beschlossen, „Dokumente zur Geschichte der Hanse“ in das Welterbe-Register „Memory of the World“ (Weltdokumentenerbe) aufzunehmen. Den multinationalen Antrag dazu hatte das Archiv der Hansestadt Lübeck gemeinsam mit mehreren europäischen Partnern erarbeitet. 

Privileg des Königs Eduard IV. von England 1547 (Faksimile) ©EHM Olaf Malzahn

Mit der Entscheidung werden insgesamt 17 herausragende Dokumente zur Geschichte der Hanse in das Register eingeschrieben. Aus den unzähligen Geschichtsquellen zur Hanse von Brügge bis Nowgorod, von Bergen bis Braunschweig wurden in einem internationalen Prozess 17 Dokumente aus sechs europäischen Ländern ausgewählt, die das Wesen und das Wirken der Hanse beispielhaft vermitteln können. Vertreten sind neben dem Archiv der Hansestadt Lübeck die Staats- bzw. Stadtarchive in Braunschweig, Bremen, Hamburg, Köln und Stralsund sowie Partnereinrichtungen in Belgien, Dänemark, Estland, Lettland und Polen.

Als UNESCO-Weltdokumentenerbe werden jetzt einzigartige Urkunden und Aufzeichnungen eingetragen: Handelsprivilegien und Bündnisverträge, Protokolle der Hansetage (Rezesse), Zoll-Listen aus Hansestädten, Kaufmannsbriefe hansischer Kaufleute sowie Dokumente zu den hansischen Kontoren auf dem Gebiet des heutigen Europa. Sie stehen exemplarisch für das Wesen und die Geschichte der Hanse, die über 600 Jahre die Geschichte Nordeuropas prägte. Über herrschaftliche, kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg formierten die Städte und Kaufleute ein weitgedehntes Handelsnetzwerk. Die hansischen Wirtschaftsbeziehungen führten auch zu kulturellem Austausch in Sprache und Architektur, Kunst und Recht. Dadurch beförderte die Hanse auch das vornationale Zusammenwachsen von Regionen und Menschen. In ihrer Gesamtheit dokumentieren die Archivdokumente das einzigartige historische Phänomen Hanse.

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